SHORTCUT goes ELECTRIC

SHORTCUT goes ELECTRIC

Eine kurze Geschichte über die Anfänge des 1. rein elektrisch betriebenen Kraftfahrzeuges in meiner Fahrschule (und wahrscheinlich im gesamten NOK)

Bereits im Herbst 2017 interessierte uns das Thema Elektroauto so sehr, dass wir uns intensiv Gedanken darüber machten, welcher Hersteller überhaupt in Frage kommen würde. Die Auswahl war zu dieser Zeit tatsächlich noch extrem eingeschränkt.

Nach zeitaufwendigen Recherchen via Internet fiel die endgültige Entscheidung dann doch relativ leicht. Es wurde ein KIA Soul EV. Zur Entscheidung beigetragen haben 2 wesentliche Dinge. Zum einen weil es dieses Modell schon seit 2014 gab und zum anderen weil zu dieser Zeit das Preis.-/Leistungs.- und das Reichweite Verhältnis einfach unschlagbar war.

Daraufhin kontaktierten wir einen Händler. Dieser bot mir sehr kurzfristig einen Termin zur Probefahrt an. Dieses Angebot nahm ich umgehend wahr. Als ich noch keine 200 Meter vom Autohaus weg war, wurde mir schon klar: dieses Elektromobil muss ich haben! Die unschlagbare Fahrdynamik, das nahezu geräuschlose Dahingleiten…einfach mir völlig fremde Eindrücke. Unvergleichbar mit allem, was ich bisher gefahren bin!

Relativ schnell wurde das Auto bestellt und im April 2018 stand es dann auch schon abholbereit beim Händler. Natürlich wurde von Anfang an eine Doppelpedalanlage eingebaut, damit ich mit diesem KFZ auch ausbilden durfte. Auch für den Pedaleinbauer war ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug Neuland.

Nicht nur ich war begeistert sondern auch meine Fahrschüler*innen. Man darf nicht vergessen, dass zu dieser Zeit noch die Mehrheit aller Menschen dachte, diese Technik würde gar nicht funktionieren.

Leider konnte ich den KIA nur sporadisch zum Ausbilden einsetzen. Damals galt noch die alte Regelung: Ausbildung und Prüfung mit einem Automatikfahrzeug = Eintrag der Schlüßelzahl 78 und bedeutete, dass nach bestandener Prüfung nur ein KFZ mit Automatikgetriebe gefahren werden durfte. Es ist bis heute noch nicht allen Menschen bekannt, dass es ein E-Auto nur als Automatik Variante gibt.

Trotzdem nahm doch der Großteil aller Fahrschüler*innen das Angebot an, zu Beginn einer klassischen ‘B’-Ausbildung der Einfachheit halber die ersten 2-3 Fahrstunden elektrisch zu fahren. Erst anschließend kam das lästige 3. Pedal, die Kupplung hinzu 😉

Der Fortschritt ging unaufhaltsam weiter. Ende 2019 erfuhr ich, dass eine relativ junge Automarke Ihr erstes rein elektrisch angetriebenes KFZ auf den Markt bringen wird. Es war der Polestar 2 (eine Tochterfirma von Volvo). Die mit diesem Fahrzeug mögliche Reichweite und die üppige Leistung machten mich mehr als neugierig!

Ich mache es kurz: mir wurde sehr schnell klar, dass dies der nächste Schritt für mich werden wird. Der Polestar stand dann ab September 2020 zur Verfügung. Das unglaubliche an solchen Fahrzeugen ist einfach, dass sie nahezu wartungsfrei sind. Kein Motorenöl (deshalb gibt es auch kein Warmfahren) und nahezu 0,0% Verschleiß der Bremsanlage dank der phantastischen Option ‘ONE PEDAL DRIVE’ (in diesem Modus fahre ich ca. zu 90%). Um die Reichweite insgesamt zu optimieren, passt man seine Fahrweise tatsächlich an (zumindest sollte man das tun).

Glücklicherweise wurde dann im April 2021 die längst herbeigesehnte und viel diskutierte ‘Schlüsselzahl 197’ eingeführt. Diese Ergänzung zur Fahrerlaubnisklasse B ermöglicht es endlich den Großteil einer Ausbildung zur Fahrerlaubnis der Klasse B mit einem Elektroauto zu absolvieren, da nun keine Automatikbeschränkung mehr eingetragen wird. Näheres zu diesem Thema findet Ihr in einer separaten Beschreibung auf meiner Homepage. Am Anfang wurde diese Möglichkeit etwas schleppend angenommen. Mittlerweile allerdings (Stand November 2022) wählen rund 95% aller Fahrschüler’innen die Variante B197. Übrigens kann das nur eine Übergangslösung sein. Spätestens wenn von den Automobilherstellern keine manuellen Schaltgetriebe mehr angeboten werden, wird es diese Ausweitung nicht mehr geben!

Im Endeffekt beschert uns ein solch genialer Antrieb absoluten Fahrspaß und man kommt definitiv ungestresster, schneller und dadurch auch günstiger zum Ausbildungsende!

Eure Fahrschule SHORTCUT,
Michael Jaufmann